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Froschperspektive auf ein verglastes hohes Gebäude

BIM-Mehrwerte im Bereich Gebäudebetrieb

Ein durchgängiger, digitaler Informationsfluss im Betrieb von Gebäuden sorgt für Transparenz, Effizienz und Nachhaltigkeit. BIM unterstützt Kommunen dabei, Gebäude über den gesamten Lebenszyklus zu planen, zu betreiben und zu erhalten – wirtschaftlich und klimafreundlich.

Kommunen
Bauvorlagenberechtigte
Bürgerinnen und Bürger

Investitionsentscheidungen für ein Bauprojekt werden – insbesondere bei öffentlichen Bauvorhaben – von der Höhe der Herstellungskosten bestimmt. Doch es sind die Gebäudenutzungskosten, die, über die Lebensdauer eines Gebäudes hinweg, bis zu 70 % der Gesamtkosten ausmachen – und bis zu 75 % der CO2-Emissionen verursachen. Diese Kosten belasten die kommunalen Haushalte viele Jahre.  

Eine ganzheitliche Betrachtung des Gebäudelebenszyklus ist daher notwendig – finanziell und ökologisch.

Mit BIM lassen sich Gebäudebetrieb, -nutzung und -instandhaltung bereits in der frühen Planungsphase mitdenken. Analoge Prozesse und Medienbrüche entfallen, die relevanten Daten werden digital übertragen. Das reduziert die Kosten und erhöht die Energieeffizienz.

BIM bietet die Möglichkeit, Informationen zu Bauwerken digital zu erfassen und sie in die Prozesse des Gebäudebetriebs zu integrieren.

1. Strategie und projektspezifische Anforderungen (AIA)

Zunächst definiert die Kommune die Ziele und Rahmenbedingungen – z. B. zur IT-Infrastruktur – in einer BIM-Strategie. Darauf aufbauend werden projektspezifische Anforderungen (AIA) so konkret wie möglich formuliert: Welche Informationen werden im Betrieb benötigt? Welche Detailtiefe ist notwendig? Bestehende Klassifikationssystem wie CAFM-Connect, DIN 18960 oder VDI 3805 können dabei helfen.

2. Informationsmodellierung und Speicherung

In dieser Phase erfolgt die Informationsmodellierung der Bauwerksinformationsmodelle durch die BIM-Autorinnen und -Autoren. Es entstehen sogenannte Projektinformationsmodelle (PIM), die die Inhalte von Planung und Bauausführung umfassen. Für den Gebäudebetrieb werden gesonderte Bauwerkinformationsmodelle erstellt, mit den in diesem Zusammenhang spezifischen und relevanten Daten. Sie werden als Asset-Informationsmodelle (AIM) bezeichnet.  

Diese werden zentral in einer Projekt- oder Verwaltungsdatenumgebung gespeichert und verwaltet – zum Beispiel auf kommunalen Servern oder spezialisierten Plattformen.

3. Verwendung im Gebäudebetrieb

Die AIMs werden für ihre Verwendung im Betrieb über digitale Schnittstellen in Systeme des Gebäudemanagements importiert. Um einen möglichst verlustfreien Datenaustausch zwischen dem Bauwerksinformationsmodell und den Softwareanwendungen im Gebäudebetrieb zu ermöglichen, sollte das Modell den Daten- und Schnittstellenanforderungen der genutzten Software-Anwendung entsprechen. Viele Herstellerinnen und Hersteller bieten bereits die Möglichkeit zum Datenaustausch gemäß dem offenen IFC-Standard an. Welche Informationen im Modell oder in der Betriebssoftware gepflegt werden, sollte in der Strategie festgelegt sein.

BIM Anwendungsfälle

Die BIM-Methode lässt sich flexibel in unterschiedlichen Bereichen einsetzen – von der strategischen Planung bis zum Betrieb von Gebäuden. Aus einer Vielzahl von über 100 dokumentierten Anwendungsfällen haben wir beispielhaft diejenigen ausgewählt, die für dieses Themenfeld besonders relevant sind. Alle weiteren Anwendungsfälle können Sie jederzeit einsehen. 

Exemplarische Anwendungsfälle

Instandhaltungs- und Instandsetzungsmanagement

Mit Einschränkungen
Betrieb

Verwenden von Projekt-Informationsmodellen (gem. Detaillierungsgrad der für das Instandhaltungs- und Instandsetzungsmanagement benötigten Informationen) zur Ableitung bauteilbezogener geometrischer Informationen (Volumen, Flächen, Längen, Stückzahlen), Merkmalen und/oder Dokumenten bei der Instandhaltung- und Instandsetzung.

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Flächen- und Raumbelegungsmanagement

Umsetzbar
Umsetzbar
Betrieb

Verwenden von Projekt-Informationsmodellen (gem. Detaillierungsgrad der für das Flächen- und Raumbelegungsmanagement benötigten Informationen) zur Ableitung bauteilbezogener geometrischer Informationen (Volumen, Flächen, Längen, Stückzahlen) und Merkmalen (z.B. Raumeigenschaften) zur Verwendung im Flächen- und Raumbelegungsmanagement.

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Dazu passende Pilotprojekte

Vorderansicht der Feuerwache Kaiserswerth am Standort An Sankt Swidberg/Niederrheinstraße

Neubau der Feuerwache Kaiserswerth in Düsseldorf

Der Neubau der der Feuerwache im Düsseldorfer Stadtteil Kaiserswerth war eines der ersten zukunftsweisenden Bauprojekte der Stadt unter Anwendung von BIM. Es gilt als Leuchtturmprojekt für nachhaltiges Planen, Bauen und Betreiben von Kommunen unter Einhaltung hoher Qualitätsstandards.

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Wartungs- und Inspektionsmanagement

Umsetzbar
Umsetzbar
Betrieb

Verwenden von Projekt-Informationsmodellen (gem. Detaillierungsgrad der für das Wartungs- und Inspektionsmanagement benötigten Informationen) zur Ableitung bauteilbezogener geometrischer Informationen (Volumen, Flächen, Längen, Stückzahlen), Merkmalen (z.B. Wartungsintervalle) und/oder Dokumenten bei der Wartung- und Instandsetzung. Ergänzung durchgeführter Wartungs- und Inspektionsmanagementdokumentation (z.B. Prüfprotokolle) im Bauwerksinformationsmodell.

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