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BIM-Weiterbildungen

Die Digitalisierung im Bauwesen verändert Abläufe und Rollen – auch in kommunalen Verwaltungen. BIM steht für neue Prozesse, neue Anforderungen und neue Kompetenzen. Eine passende Weiterbildung hilft, sich gezielt darauf vorzubereiten – je nach Aufgabe, Rolle und Stand der Einführung. Auch ohne technisches Vorwissen oder konkrete Projektbezüge ist ein Einstieg möglich. Diese Seite bietet eine erste Orientierung.

Grundlagen und Standards

Drei Personen schauen gemeinsam auf einen Computerbildschirm.

Zentrale Orientierung für Inhalte und Struktur von Weiterbildungen bieten anerkannte Normen und Richtlinien. Ziel dieser Normen ist es, ein einheitliches Verständnis zentraler Begriffe und Prozesse zu schaffen – als Basis für eine erfolgreiche Zusammenarbeit in BIM-Projekten. 

Auf nationaler Eben definiert das VDI 2552 Blatt 8.1 grundlegende Qualifikationen und Inhalte für BIM-Weiterbildungen und dient vielen Anbietern als inhaltliche Grundlage. Auf internationaler Ebene ist die ISO DIN EN 10650 ein weiterer wichtiger Standard, der oft in Kombination mit den VDI-Richtlinien Anwendung findet.

Hinweis: Die Richtlinienreihe 2552 „Building Information Modeling” des VDI (Verein Deutscher Ingenieure) besteht aus mehreren sogenannten „Blättern“. Blatt 8.1 behandelt speziell das Thema Weiterbildung.

Zur Richtlinie

Wer sollte sich weiterbilden?

BIM betrifft verschiedene Rollen in einer Kommune. Je nach Aufgabenfeld unterscheiden sich die Schwerpunkte der Weiterbildung:

  • Strategisch Entscheidende (z. B. Verwaltungsspitze): Beschluss des strategischen Vorgehens, Bereitstellung von Ressourcen, interne und externe Kommunikation
  • Taktisch Agierende (z. B. Amtsleitungen, Abteilungsleitungen): Initiiert und sichert die Umsetzung der BIM-Entwicklungsziele. BIM-Zuständige und Multiplikatoren koordinieren u.a. Einführung und Schulung innerhalb der Organisation 
  • Operativ Tätige (z. B. Projektleitung, Planung, Bauüberwachung): Umsetzung in Bauvorhaben
  • Nutzende und Betreibende: Definition, Übernahme und Nutzung von Daten für den Betrieb, Pflege der Daten

Ziel ist, alle Beteiligten mit dem nötigen Wissen auszustatten – abgestimmt auf ihre Aufgaben.

Infografik zu den Zielgruppen der BIM Weiterbildungen

Die BIM-Lernfelder

Ein blonder Mann sitzt vor einem Computerscreen mit einem 3D-Gebäudemodell darauf

Weiterbildungsinhalte lassen sich drei zentralen Lernfeldern zuordnen:

  1. Organisation
    1. Strategische Einführung von BIM
    2. Rahmenbedingungen und Verantwortlichkeiten klären
    3. Organisation intern auf BIM vorbereiten
  2. Bauvorhaben
    1. Anwendung der BIM-Methode im konkreten Projekt
    2. Rollen und Prozesse im Planungs- und Bauablauf verstehen
    3. Qualitätssicherung durch digitale Modelle
  3. Betrieb
    1. Nutzung von BIM-Daten im Gebäudemanagement
    2. Strukturierte Übergabe und Pflege von Betriebsinformationen
    3. Optimierung bestehender Prozesse

 Die Inhalte orientieren sich an realen Aufgaben und lassen sich an individuelle Kontexte anpassen. 

BIM-Einführungen verlaufen in mehreren Schritten. Passende Weiterbildungsformate lassen sich diesen vier Stufen zuordnen:

Stufe 1: Orientierung
  • Erstinformationen und Grundlagen (z. B. in Vorträgen oder kurzen Online-Modulen)
  • Ziel: Verständnis für Nutzen und Veränderungen schaffen
Stufe 2: Einführung
  • Workshops zur Strategieentwicklung
  • Begleitendes Coaching durch externe Expert:innen
  • Ziel: erste interne Strukturen und Zuständigkeiten klären
Stufe 3: Pilotierung
  • Schulungen für operative Mitarbeitende (z. B. Planung, Projektleitung) 
  • Spezialisierungen für BIM-Manager:innen oder BIM-Zuständige 
  • Planspiele zur praktischen Anwendung von BIM-Prozessen
Stufe 4: Korrektur
  • Interne Workshops zur Auswertung der bisherigen Erfahrungen
  • Identifikation von Hürden und Optimierungspotenzialen
  • Ableitung weiterer Qualifizierungsbedarfe

Formate: Wie wird gelernt?

Eine junge Frau sitzt lächelnd vor ihrem Laptop

BIM-Weiterbildung ist so vielfältig wie die Themen selbst. Mögliche Formate sind:

  • Präsenzseminare oder Online-Kurse – für Grundlagen und Vertiefung
  • Rollen- und Planspiele – zur Schulung der Zusammenarbeit im Projekt
  • Workshops und Coachings – für Strategieentwicklung und Einführung
  • Softwareschulungen – gezielt für konkrete Aufgaben und Tools (z. B. Viewer)

Wichtig ist die praxisnahe Ausrichtung: Inhalte sollten auf die konkreten Rollen und Anwendungsfälle in der Kommune zugeschnitten sein.

Die Anforderungen an BIM-Weiterbildungen entwickeln sich stetig weiter – genauso wie die Normen und Praxisstandards. Nationale und internationale Ansätze nähern sich zunehmend an. Gleichzeitig zeigen Rückmeldungen aus realen Projekten, wo Anpassungen nötig sind.

BIM-Weiterbildung ist kein einmaliger Schritt, sondern ein Begleiter im Veränderungsprozess. Kommunen profitieren von klar strukturierten, zielgerichteten Maßnahmen – abgestimmt auf den eigenen Stand und die jeweiligen Aufgaben.

Weiterbildungen im Bereich BIM

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BIM Kommunal
Die berufsbegleitende Weiterbildung „BIM Kommunal“ vermittelt kommunalen Mitarbeitenden die Grundlagen der BIM-Methode – praxisnah und auf strategische Fragestellungen fokussiert. Die Weiterbildung…
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BIM Kommunal Vertiefung
In der praxisnahen Weiterbildung „BIM Kommunal Vertiefung“ erleben Teilnehmende, wie ein BIM-Projekt von der Planung bis zum Betrieb umgesetzt wird – realitätsnah und innerhalb von zwei Tagen. Dabei…
Zusätzliche BIM-Weiterbildungen

Weitere BIM-Weiterbildungen finden sich über Kammern und Verbände, z.B.:

BIM Qualifizierungsleitfaden

Den ausführlichen BIM Qualifizierungsleitfaden finden Sie hier:

Zum Leitfaden